Die Geschäftsführung des Städtischen Klinikums München hatte die Gewerkschaft ver.di im Rahmen des Sanierungskonzeptes zu Tarifverhandlungen aufgefordert, um neben dem Personalabbau von weit mehr als 1.000 Stellen weitere Personalkosten in Millionenhöhe bei den verbleibenden Beschäftigten einsparen zu können. „Diese Tarifgespräche sind nun seitens ver.di ergebnislos abgebrochen worden“, teilte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, der stellvertretende Landesbezirksleiter Norbert Flach, mit.
Begründet sei das Scheitern in den Forderungen des Klinikums nach massiven Eingriffen in bestehende Einkommensbestandteile und insbesondere in die zukünftigen Ansprüche in der zusätzlichen Altersversorgung – ohne Rücksicht darauf, ob die tarifrechtliche Situation das überhaupt zulassen würde. „Statt des arbeitgeberseitigen Griffs in die Taschen der Beschäftigten müssen konstruktive Umstrukturierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht werden“, betonte Flach.
„ver.di verschließt sich nicht grundsätzlich erforderlichen Maßnahmen. Aber Eingriffe in den Personalbestand und bestehende Einkommen würden dazu führen, dass das städtische Klinikum erhebliche Probleme bekommen würde, qualifiziertes Personal zu halten und auch in Zukunft zu bekommen“, erklärte Norbert Flach. Damit werde die Versorgung der Bürger gefährdet und der eigentliche Sanierungsprozess eher konterkariert. In der Hochpreisregion München müssten die Beschäftigten mit jedem Cent rechnen – und dann gebe es mit den Universitätskliniken und privaten Einrichtungen konkurrierende Arbeitsplatzanbieter vor Ort, die die tariflichen Grundbedingungen garantieren.
„Auf die zentrale Frage von ver.di, wie das Klinikum bei gleichzeitigen Eingriffen in die Einkommen die Qualität der Dienstleistung sicherstellen will, gab es bis heute trotz mehrfacher Aufforderung keine hinreichende Antwort“, berichtete Norbert Flach. Deshalb waren nach den Worten von Flach die Gespräche zum Scheitern verurteilt.